Freitag, den 10. Oktober 2014
erreichte uns dieser „Hilferuf“ ...
"HILFE erbeten
Löwinchen wurde am 8. August 2014 im Graben vor dem Tierheim gefunden. Die (damals) stark übergewichtige Katze war im Afterbereich über und über mit Maden befallen.
Die Wunden von damals sind Geschichte, aber ein Problem blieb: Löwinchen möchte nicht fressen. Während ihrer Quarantäne-Zeit sollte sie deshalb "zwangsernährt" werden, was sich bald als
unmögliches Unterfangen erwies und das Vertrauen zu den Tierpflegern nicht gerade förderte. Wir haben ihr so ziemlich alles angeboten, was man einer Katze anbieten kann: Löwinchen knabbert
allenfalls lustlos an Trockenfutter. Sie hat deshalb bereits stark abgenommen, was zwar prinzipiell bei ihrem Anfangsgewicht wünschenswert wäre, zu schnelles Abnehmen ist für Katzen aber
bekanntlich nicht gesund.
Für Löwinchen suchen wir deshalb dringend ein neues Zuhause. Sie ist eine echte Zicke und Diva, die ihre fünffache Bewaffnung auch einsetzt, wenn sie es für richtig
hält, sie benötigt deshalb Menschen mit Katzenerfahrung, Kinder sollten nicht mit im Haushalt leben. Wir hoffen, dass Löwinchens „Essstörung“ psychisch bedingt ist und sich ihr Verhalten wieder
normalisiert, wenn sie sich wohlfühlt. Eine Blutuntersuchung hat jedenfalls nichts ergeben, was auf eine krankheitsbedingte Ursache rückschließen ließe.
Ein Problem: Da Löwinchen nicht frisst, wurde sie bislang noch nicht kastriert und sie ist auch noch nicht geimpft. Die Kosten dafür würde der Verein aber (nach der
Vermittlung) noch übernehmen. Zu anderen Katzen kann sie aber ohnehin nicht, sie ist sich selbst genug…
Können Sie helfen, zumindest, indem Sie Löwinchens Geschichte im Netz „streuen“?"
Natürlich haben wir diesen Aufruf umgehend auf unsere Webseite gesetzt, gleich auf die erste Seite, denn wir wollten diesem armen Wesen helfen und tatsächlich, - unser Vereinsmitglied Zora bot Löwinchen kurze Zeit später ein neues, liebevolles Zuhause an.
Was waren wir alle glücklich, dass Löwinchen nicht vergeblich auf ein neues Heim warten und sich nur noch wenige Tage gedulden musste, bis sie dort hin konnte.
Das Problem, dass ihr zukünftiges Zuhause fast 600 km entfernt auf sie wartete, wurde dank unsere Vereinsvorsitzenden Sissy schnell gelöst. Sissys Zweibeiner wollten die Kleine höchstpersönlich aus Westsachsen ins schöne Ostfriesland bringen. Was für ein Happy End stand da ins Haus.
Am Mittwoch, den 15.10.14 ging es früh los. Löwinchen wurde von Sabine und ihrem Mann (Sissys “Menschen-Eltern“) aus dem Tierheim abgeholt und bereits beim ersten Blickkontakt war Zuneigung und Vertrauen seitens Löwinchen zu spüren.
Sechs Stunden waren sie unterwegs und es gab keinerlei Probleme, ganz im Gegenteil, - anscheinend hatte diese Katze, die so viele Wochen im Tierheim verbrachte, ihre Neugier wiederentdeckt. Es schien fast so, als würde sie diese Autofahrt genießen.
Da wir anderen Vereinskatzen ja alle wussten, dass Löwinchen unterwegs war, haben sie unglaublich viele positive Gedanken begleitet und kaum einer konnte erwarten, dass es endlich hieß … „Wir sind gut und wohlbehalten angekommen“.
Am Nachmittag kam dann endlich die Nachricht und jeder atmete einmal tief durch und freute sich für Löwinchen, die jetzt im neuen Zuhause den Namen „Leona“ bekam.
Am nächsten Morgen erhielten wir dann folgende Nachricht, die eigentlich keiner von uns glauben konnte, d.h. wir wollten es einfach nicht glauben:
Leona (Löwinchen)…. eine Schönheit mit riesengroßen grünen Augen, die an diesem armen Tier das Größte sind, ansonsten wird sie von ihrem Fell zusammen
gehalten…. die Arme besteht nur aus Haut, Fell und Knochen. Wenn ich ihr sanft über den Rücken streichel, spüre ich jeden Wirbel!
Euphorie wäre hier vollkommen fehl am Platz…. Ich wäre froh, wenn ich Leona durchbekomme.
Ich hatte Leona nur an den wunderschönen Augen erkannt, als sie gestern zu uns kam… keine Ähnlichkeit mit den Fotos, auf denen sie so imposant aussah. Gegessen hat sie bis heute …. nichts, rein gar nichts, obwohl sie alle Futtersorten inklusive Sheba angeboten bekam.
Mich macht es sehr stutzig, dass sie sich ständig beleckt, stark schluckt, zwar Interesse am Futter bekundet, sich dann aber irgendwie angeekelt wegdreht. Außerdem bin ich der Meinung, Leona habe zudem noch Schmerzen. Wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, geht es zum Tierarzt mit Leona, zumal der TA vom Tierheim Leona auf ein Alter zwischen 5 und 10 Jahren geschätzt hatte…. sehr aussagekräftig. Zudem gab uns Sabine für Leona noch eine Flasche Lactose vom TH, damit sie wie bisher 3ml pro Tag davon bekommen soll.
Ich bin zwar keine Ärztin, aber es ist doch logisch, dass an dem Tier “nichts dran kommt”, wenn sie täglich Abführmittel bekommt!!! Außerdem wird sie doch
bestimmt davon auch Bauchschmerzen haben, denke ich mir.
Es tut mir leid, Euch keine besseren Nachrichten von Leona übersenden zu können. Unser TA wird hoffentlich helfen können. Drückt bitte die Pfötchen für Leona, Freunde!!!
Einige Stunden später erfuhren wir, dass Leona Löwinchen ihre allerletzte Reise angetreten hatte.
Sie war schwer an FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) erkrankt und befand sich bereits im Endstadium dieser immer tödlich ausgehenden Krankheit.
Es war für alle ein riesengroßer Schock, aber am allermeisten hat es ihre neuen Menschen-Eltern getroffen, die Leona auch vom allerersten Moment an in ihr Herz geschlossen hatten.
Viele unserer Freunde weinten um Leona Löwinchen, die sie lediglich von den wenigen Fotos kannten und dennoch war es für sie der plötzliche und völlig unvorstellbare Abschied von einer guten Freundin, die man gerade eben noch in ihr neues, glücklicheres Leben begleitete.