Von mir – Paulo - weiß meine Menschen-Mama leider nicht so viel.
Nur, dass ich auf der Straße in Glauchau geboren und dann immer von einer sogenannten „Katzentante“ gefüttert wurde.
Irgendwann kam der Winter und das Tierheim hat mich und meine Schwester Paula einfach so mitgenommen.
Paula war eine mutige Katze und hat schnell ein Zuhause gefunden.
Es kamen immer wieder Leute, - aber niemand wollte mich haben, denn ich hatte vor allem und jedem Angst und habe mich nur versteckt.
So kam es, dass ich bereits ein halbes Jahr im Tierheim saß, als im Mai 2008 „Tiger“, Mamas große Katzenliebe, an FIP starb und sie todtraurig zurückließ.
Einen Monat lang hat sie es ohne Katze ausgehalten, aber länger ging es dann doch nicht und sie hat im Tierheim angerufen und gefragt, ob dort vielleicht eine graue Katze ein neues Zuhause suchen würde.
Die Tierheimmitarbeiter haben von mir erzählt, aber eben auch erwähnt, dass ich furchtbar scheu sei. Das hat Mama und Papa aber nicht davon abgehalten, gleich mit Transportbox ins Tierheim zu fahren um mich kennenzulernen.
Als sie ankamen, rannte gleich ein kleiner schwarzweißer Kater auf Mama zu und wollte zu gerne mitgenommen werden. Sie hat kurz überlegt, war dann aber glücklicherweise der Meinung, dass dieser kleine Kerl ganz sicher schneller ein Zuhause finden wird, als so einer wie ich es war, scheu und ängstlich.
Somit hat mich die "Tierheimtante" eingefangen und in die Box gesteckt. Ich hatte furchtbare Angst, das könnt Ihr mir glauben.
Im Auto habe ich mich ganz ruhig verhalten.
Im neuen Zuhause wurde ich im Flur vor dem Katzenklo aus der Box gelassen und bin wie ein Blitz ins Wohnzimmer geschossen und umgehend unterm Ofen verschwunden.
Da hab ich es dann 2 Wochen ausgehalten und meine „neuen“ Eltern hatten mich bis dato noch nicht einmal richtig gesehen, denn ich bin nur Nachts, oder wenn ich allein war raus gekommen.
Dann kam der Tag, an dem sich Mama neben den Ofen setzte und versuchte, mich mit Leckerlis herauszulocken, dabei hat sie mich berührt und … ich fand das irgendwie schön.
Von da an bin ich jeden Tag ein wenig mehr raus gekommen und irgendwann war ich dann mutig genug, mein Versteck ganz zu verlassen und wurde sofort ganz liebevoll von Mama gestreichelt.
Das war soooo schön, dass ich mit dem Schnurren gar nicht mehr aufhören konnte.
Mama hat vor Freude geweint und ich habe mich seit diesem Tag nur noch ganz selten versteckt.
Es dauerte noch ein paar Wochen, bis mich auch der Papa anfassen durfte, aber danach hat es nicht mehr lange gedauert und ich durfte sogar raus ins Freie.
Seither bin ich der „King im Dorf“.
Nur vor fremden Menschen habe ich nach wie vor Angst, aber damit kann ich gut leben.
Ich habe ja Mama und Papa ...
© J. Berndt
Findus kommt von einem Dorf, in welchem die Mama gelegentlich die Post ausfährt.
Dort befand sich mal das Büro der LPG und die dortigen Mitarbeiterinnen haben sich immer um Findus' Mama gekümmert, d.h. sie gefüttert und ihr auch ein Körbchen hingestellt.
Dann hatte die LPG ein neues Gebäude gebaut und ist weggezogen. Lediglich ein Imbiss ist geblieben.
Zum Glück haben sich diese Menschen dann weiter um die Findus-Mama gekümmert und auch wenn meine Mama dort hinkam, hatte sie sich für diese Katze immer genügend Zeit genommen, … Zeit für ganz viele Streicheleinheiten.
Eines Tages kam ein kleiner getigerter Kater zusammen mit der älteren Katze an, - er war das Baby der Mieze. Der kleine Mann durfte aber leider nicht mit in den Imbiss.
Als meine Mama ca. 2 Monate später wieder einmal dort war, war der Kater schon ziemlich gewachsen, aber auch ganz furchtbar dünn und total verschmutzt.
Natürlich hat Mama ihn gestreichelt und er hat sofort seinen kleinen Schnurr-Motor angeschmissen. Dem nicht genug, er ist einfach zu Mama ins Postauto gehüpft.
Mama hat sich dann erkundigt wem er gehört und schnell festgestellt, dass er kein Zuhause hatte.
Jetzt hat Mama kurzerhand Fotos gemacht, sie Papa gezeigt und wie das so ist, auch er konnte dem Charme des kleinen Katers nicht widerstehen.
Am nächsten Tag hatte Mama frei, hat "Findus" geholt und auch gleich kastrieren lassen.
Natürlich hatte der kleine Kerl in der Box große Angst, er schrie und weinte. Schließlich wusste er ja überhaupt nicht, was ihm da passierte.
Seine erste Nacht musste er in einem extra für ihn hergerichteten Zimmer verbringen.
Am frühen Morgen hat er herzzerreißend geweint und Mama hat ihn dann gleich mit in die Wohnung genommen, wo er sich sofort aufs Futter stürzte und danach wie selbstverständlich das Schlafzimmer entdeckte, in Papas Bett sprang und mit ihm aus vollem Herzen kuschelte.
Wir beiden Kater haben uns auch gleich bestens verstanden und somit gehörte Findus ohne Probleme sofort zur Familie.
Ein paar Wochen später hat unsere Mama dann auch Findus' Mama kastrieren lassen, - und das war das Beste was sie machen konnte. Wir sind da ganz stolz auf unsere Mama.
Findus' biologische Mama lebt weiter in ihrer gewohnten Umgebung und es geht ihr gut, die Nachbarn vom Imbiss kümmern sich auch weiterhin um sie.
© J. Berndt
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Gabriela (Dienstag, 28 November 2023 13:24)
Gerade solche Mäuse brauchen ein liebevolles Zuhause.
Ich hatte 15Jahre so eine Angstkatze. Die 5x weg gegeben wurde weil sie so war.